Mittwoch, 8. September 2010

Rosh Hashanah und Eid Mubarak

שנה טובה ומתוקה        عيد مبارك


Das jüdische Neujahrsfest beginnt heute Abend nach dem Sonnenuntergang, sowie für viele Muslime das Zuckerfest (manche nennen es auch: Das große Fressen).
Das Treffen dieser beiden Feste scheint eine wunderbare Gelegenheit sich gegenseitig zu gratulieren oder wenigstens ein paar Tage mit den Schießereien aufzuhören. Das Wort Frieden, der viel mehr ist als die Abwesenheit von Krieg, wage ich gar nicht in diesem Zusammenhang zu benutzen, denn ich bin nicht naiv (oder nur ein bißchen).

Ich glaube an Frieden, aber vor allem an einen persönlichen Frieden, den jeder für sich selbst erlangen kann. Mahatma Gandhi sagt: "Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt."

Erst wenn das jeder tut, dann wird sich die Welt verändern (ob das überhaupt möglich ist, sei dahingestellt). 
Solange das nicht eintritt, wird die herrschende Regierung das Maß für Frieden und Gerechtigkeit sein. Wenn diese es duldet oder befürwortet, dass eine bestimmte Minderheit, als Projektionsfläche für negative Assoziationen dient oder die Angst noch bewusst gefördert wird, dann wird die Masse nichts davon abhalten, auf die "Feinde" loszugehen. Das hat noch überall funktioniert und der Gedanke, dass die starke Abneigung dieses Verhaltensmuster nur auf meine persönliche Betroffenheit zurückzuführen sein könnte, behagt mir nicht. Dazu definiere ich mich zu sehr über die Liebe zur Gerechtigkeit.

Aber es ist wichtig, um den Hass zu verstehen, sich bewusst zu werden, warum ich ihn aus meiner Position nicht verstehen kann; hatte halt noch nie einen Grund zu hassen. Ich wurde geliebt und die Umstände unter denen ich aufwuchs waren behütet, mal abgesehen davon, dass wir Menschen in Deutschland, materiell zumindest, verwöhnt sind.

Deshalb werde ich mich hüten, naseweiß, verständnislos den Kopf zu schütteln, über die, die einander hassen, bekämpfen, sich gegenseitig den Tod wünschen. Ich werde mich hüten, Urteile abzugeben. 

Das einzige, worauf ich mit den Fingern zeige, sind die Machthaber, die den Hass der Menschen als Brennmaterial benutzen und immerzu kräftig Öl ins Feuer gießen. Keine Mutter könnte sich über den Verlust einer anderen Mutter freuen, wenn sie Gelegenheit bekäme, die andere als Mutter wahr zu nehmen. 

Wir feiern also zwei Feste die Tage....

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2 Kommentare:

  1. Danke für diesen Beitrag, der zeigt, was möglich ist, wenn man dem Frieden dienen will, und nicht dem Hass!

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  2. Gern geschehen Gerd! Genau darauf kommt es an. Wenn wir wirklich wählen, dann zwischen Liebe und Hass. Liebe Grüße Maryam

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