Die rechtspopulistische Tageszeitung die Welt, der kleine Bruder der Bild, fordert seine Leser dazu auf, an einem sogenannten "Zeichnet Mohammed-Tag" teilzunehmen. Das sie damit die Muslime verägert, scheint die Welt dabei nicht nur in Kauf zu nehmen, sondern auch noch zu hoffen.
Karikaturen unterliegen der Meinungsfreiheit
Wir erinnern uns an die Proteste der muslimischen Bürger weltweit, welche durch dänische Karikaturen des Propheten Mohammed hervorgerufen wurden. In der europäischen Welt wurden diese Karikaturen eisern verteidigt, da sie verständlicherweise der Meinungsfreiheit unterliegen und diese ein Gut ist, was verteidigt werden sollte. So wurde allerdings eine Linke Bundestagsabgeordnete, von ebensolchen Blättern wie der Bild und der Welt scharf angegriffen, da sie eine Karikatur der Bundeswehr in ihrem Büro aufgehängt hatte. Das diese Meinungsfreiheit allerdings genauso verteidigt werden muss, scheint Welt und Bild dabei egal zu sein.
Zeichne: Mohammed Ja - Jesus Nein
Die Karikaturen des muslimischen Propheten Mohammed wurden in der konservativen dänischen Tageszeitung "Jylands Posten" abgedruckt und der Karikaturist sogar von Frau Merkel gelobt. Die selbe Zeitung, die die Karikaturen von Mohammed mit Bomben-Turban veröffentlichte, wobei alle Muslime als Terroristen dargestellt werden, weigerte sich eine Karikatur von Jesus zu veröffentlichen, da sie so ein Redakteuer: "nicht glaube, dass die Zeichnungen den Lesern von 'Jyllands-Posten' gefallen werden. Ich denke, sie werden für einen Aufschrei sorgen. Darum werde ich sie nicht verwenden."
Auch wenn diese Aussage schon einige Jahr alt ist, zeigt es die Doppelmoral einiger Medien, die sofort bereit sind, muslimische Bürger zu verärgern in dem sie Mohammed als Terroristen darstellen oder Leser auffordern diesen zu karikaturiesieren. Wenn aber eine Institution, die sie als "wichtiger" ansehen, in einer Karikatur vorkommt, dann ist dies eine Beleidigung und die Karikaturisten werden schlecht dargestellt oder beleidigt.
Auch sollte man sich vorstellen, welchen Aufschrei es gäbe, wenn eine iranische Tageszeitung eine Karikatur veröffentlicht, in der Jesus kleine Kinder missbraucht. Dies würde ebenfalls zu einem Aufschrei unter religiösen Christen führen und manch einer würde den Iran verdammen, da er das ganze Christentum beleidige.
Der doppelte Standart
Wenn man aber die Karikaturen von Mohammed verteidigt, dann ist es vollkommen unverständlich, wie man Jesus-Karikaturen ablehnt oder eine Abgeordnete wegen Bundeswehr Plakaten beschimpft.
Dieser doppelte Standart kann nicht Teil einer ausgewogenen und fairen Berichterstattung sein. Wenn man Karikaturen als Teil der Meinungsfreiheit gut heißt, dann darf man dies nicht nur bei Karikaturen tun, die dem eigenen Bild entsprechen.
So darf es auch nicht sein, dass ein Karikaturist in Griechenland ein halbes Jahr ins Gefängnis musste, da er eine Karikatur von Jesus veröffentlicht hat, da dieser das religiöse Gefühl der Griechen verletzte. Die meisten Karikaturen könnten eine Person oder Bevölkerungsgruppe stören, wenn man dies bei einer Gruppe für unterstützenswert hält, darf man dies nicht bei anderen Gruppen ablehnen, so wie es die Welt und die Bild tun.
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